Stencil, Pochoir oder Schablone, unterschiedliche Namen für die selbe Technik. Schablonengrafitti sind eine Spielart der Streetart. Sie hat ihren Ursprung in den Straßen von Paris in den frühen 80ern. Schablonengrafitti besitzen eine ihnen eigne Ästhetik. Die Reduktion auf nur wenige Farben und das Arbeiten mit Kontrasten, erzeugen ausdrucksstarke Bilder. Für mich die perfekte Technik um Statements zu setzen. #Kunstistimmerpolitisch, ob sie es sein möchte oder nicht. Ist sie Kritisch und regt sie zum Denken an, ist sie progressiv. Unkritische Kunst hingegen, die einfach schön sein möchte ist in jeder Hinsicht konservativ, da sie uns mit dem hier und jetzt versöhnt.
Mir war es nie ein Anliegen mit meinem Tun, Dinge zu erschaffen, die einfach nur schön sein wollen.
Es ist mir wichtig, den Bezug zur Straßenkunst auch auf den gerahmten Bildern zu erhalten. Unsaubere Ränder, Sprühnebel, Macken und auch die Wellpappe als Leinwand sind gewollt und erhalten den rauen manchmal auch schmutzigen Charme der Straße.
Streetart ist im Urbanen Kontext an sich bereits politisch. Da die Werke in der Regel der Allgemeinheit gehören entziehen sie gängigen Eigentumsverhältnissen. Dadurch hinterfragt Streetart, Besitz- und Machtstrukturen.
Weil Streetart den Urbanen Raum als Spielwiese von uns allen betrachtet, legitimiert das auch alle selbst gestalterisch tätig zu werden. Ein direkter Aufruf etwas selbst zu machen. D.i.Y. als Leitmotiv. Etwas, das in unserer von Konsum geprägten Kultur beinahe schon in Vergessenheit geraten ist. Selbermachen. Einfach mal etwas mit den eigenen Gedanken erdenken, mit den eigenen Händen gestalten, mit den eigenen Sinnen erschließen um es dann mit der Welt zu teilen.

Zum Künstler:

Oliver Däubler beschäftigt sich seit fast 20 Jahren mit Schablonengrafitti. Hat aber erst vor drei Jahren damit begonnen seine Arbeiten der Öffentlichkeit zu zeigen. Bisher waren seine Bilder in Blaubeuren und Köln zu sehen. Das „AfD Mädchen“ hat es sogar bis in die Tagesthemen geschafft und im „Blaumännle“ (Blaubeurer Zentralorgan) wurde er als nach einer Ausstellung auf dem Kirchplatz als „Banksy von Blaubeuren“ bezeichnet.
Er klebt gern Bilder im öffentlichen Raum, ablösbar, dass Leute denen sie gefallen sie mitnehmen können. Streetart muss nicht immer „Sachbeschädigung“ sein 😉
Aufgewachsen in Schelklingen, wohnt er jetzt in Blaubeuren. Lehrer für Geschichte, Physik und Mathematik. Seit drei Jahren Rektor an der Realschule in Blaustein. 44 Jahre alt, verheiratet, ein Kind.

Anmerkung vom Nix: Oli hat vor ca. 18 Jahren das Kneipen-Quiz „Frag den  Wirt“ zunächst im „Stellwerk“ – dann im „Fröhlichen Nix“ eingeführt und etabliert.

Kontakt:  olidaeubler@gmail.com